Rasterraum (1988)
Simone Hopferwieser-Thomae
Eine Doppelausstellung würdigt Simone Hopferwieser-Thomaes Werk und reflektiert die Sichtbarkeit von Frauen in der Kunst.
Was bleibt, wenn fast hundert Jahre Leben voller Kunst zu Ende gehen? Bunte Farbbahnen, Rastermuster, verspielte Geflechte, Wogen – es sind grosse Malereien und Grafiken, die Simone Hopferwieser-Thomae (1927 – 2024) hinterlässt. Das Gluri Suter Huus Wettingen und der Kunstraum Baden widmen ihr eine Doppelausstellung. Die beiden Ausstellungen zeigen den Nachlass der Badener Künstlerin: Beim Betrachten der Werke ist eine leuchtende Eigenständigkeit zu spüren. «Simone Hopferwieser-Thomae hat innerhalb der etablierten Kunstströmungen – insbesondere der konstruktiven und abstrakten Kunst – ihren eigenen Weg und Ausdruck gesucht und schliesslich gefunden», so Patrizia Keller (Leitung Kunstraum) und Sarah Merten (Leitung Gluri Suter Huus).
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Simone Hopferwieser-Thomae
In den späten Siebzigern und Achtzigern stellte sie regelmässig aus (unter anderem bei Gruppenausstellungen im Aargauer Kunsthaus und im Trudelhaus Baden), kreierte Kunst im öffentlichen Raum und gab 1998 eine Publikation mit ausgewählten Werken heraus. Die Kunst blieb eine ständige Gefährtin, ein Leben lang: Simone Hopferwieser-Thomae war bis zu ihrem Tod im Januar 2024 künstlerisch tätig. Da strahlt ein vielfältiges Lebenswerk, das beim Hinsehen immer wieder fasziniert, so dynamisch und präzise ist die Bildsprache.
Begleitet wird die Doppelausstellung von Veranstaltungen, die den Bogen von Hopferwieser-Thomaes Schaffen ins Jetzt spannen und den gesellschaftlichen Kontext ausloten. Wie sichtbar sind Frauen im Kunstbetrieb? «Lange Zeit waren Künstlerinnen stark benachteiligt und erhielten nur selten die Anerkennung, die ihren männlichen Kollegen zuteil wurde. Häufig waren es die männlichen Künstler, deren Werke in Erinnerung blieben, während die Leistungen von Künstlerinnen nicht die gleiche Förderung und Würdigung erfuhren», so Keller und Merten. «In diesem Zusammenhang stellt die Doppelausstellung eine (erneute) Plattform dar, um das Werk dieser Künstlerin ins kollektive Gedächtnis der Gegenwart zu rücken.»