Die AGKV-Kolumne
Sommer, irgendwo im Aargau: Margrit sitzt unten am Fluss und malt. Für diese Tätigkeit ist sie perfekt gekleidet, mit Outdoor-Künstlerbedarf ausgerüstet und man erkennt sofort, sie malt mit kostbaren Farben. Liam fühlt das warme Wetter, es ist schön hier, und er tanzt. Ich mag es, wenn er das tut, obschon es aussieht, als würde die Natur mit ihm durchgehen. Er singt dazu, und es klingt wunderlich.
Zeitsprung und Ortswechsel: Wir sind in Windisch, das Wetter ist stürmisch, 23. März 2024, am kantonalen Kulturforum. Es sind weit über 100 Kulturakteur*innen angereist, und gerade läuft eine Umfrage. Die Frage lautet: Was ist eine bessere/die beste Bezeichnung für den Bereich «Laienkultur»? Nun tauchen einige Wörter auf, deren Bedeutung eher an die alten Zeiten auf dem Monte Verità erinnert (etwa Freikultur oder Freudkultur), und andere, welche bei genauerer Betrachtung doch sehr beengend wirken (wie Basiskultur). Am meisten Stimmen bekommt schliesslich Breitenkultur. Gefolgt von Amateurkultur, und dann, mit etwas Abstand, folgen Volkskultur, Freiwilligenkultur und Laienkultur. Etwa gleichauf steht da auch einfach nur: Kultur. Aber was ist jetzt mit Margrit und Liam? Die beiden nutzen ihren Spieltrieb und den Tag – für mich die Essenz jeder Kultur. Es geht nicht um Laienkultur oder Breitenkultur, es geht um Kultur. Einfach nur Kultur. Wo fängt sie an – wo hört sie auf? SOMEBODY DANCE WITH ME DANCE WITH ME! (DJ Bobo, 1993, vermutlich Kölliken)
Ihr Amateurkolumnist, Daniel Hertli, Geschäftsführer AGKV