Am 18. Juni entscheidet das Badener Stimmvolk über das weitere Vorgehen bei der Sanierung der Langmatt. Dies ist nicht der Abschluss eines Prozesses, sondern ein weiterer entscheidender Schritt in der Geschichte des Hauses. Ein Kommentar von Susanne Slavicek
Als Kulturveranstaltende erlebe ich die Langmatt als magischen Ort. Seien es Musiker*innen oder Publikum, jede Person ist fasziniert von dem historischen Einblick in den Wohnraum einer Industriellen-Familie, über die Nähe zu den Impressionisten und über den Charme, der das Haus verströmt. Nichtsdestotrotz sehe ich die Schwierigkeit, in einem sanierungsbedürftigen Haus zu wirken und es mit unterschiedlichsten spannenden Veranstaltungen für das Publikum zu öffnen.
Als Einwohnerrätin konnte ich den langen Werdegang des Projektes mitverfolgen. Dreimal in den letzten sechs Jahren war das Geschäft «Langmatt» im Rat: Das erste Mal 2017 mit dem Verpflichtungskredit zum Projekt «Strategie und Machbarkeit Zukunft Langmatt» am . 2020 nahmen wir den Schlussbericht zur Zukunft Langmatt zur Kenntnis und unterstützten die Umsetzung der Variante «Juwel für alle». Im Oktober 22 sprachen sich alle Parteien für die Genehmigung der Beteiligung an der gemeinnützigen Villa Langmatt AG und des damit verbundenen Verpflichtungskredits von CHF 10 Mio. für den Kauf von 500 Aktien und damit 1/3 des Aktienkapitals und der Stimmrechte aus.
Überzeugt haben mich die jeweils guten Vorbereitungen der einzelnen Geschäfte, die durchdachten strategischen Entscheide und die klare Aufgabenverteilung der beteiligten Parteien. Der Bilderverkauf schmerzt, ist aber klar begründet mit der Sanierung des Stiftungskapitals und ist unumgänglich.
Auch die Vorbereitung auf die kommende Abstimmung am 18. Juni ist vorbildlich. Auf der Website der Langmatt sind detailliert alle Fragen und entsprechende Begründungen zu der Abstimmung zu finden. Ein Unterstützungskomitee ist aktiv und in unmittelbarem Kontakt mit der Bevölkerung.
Schon heute hat die Langmatt eine grosse Strahlkraft, durch die Sanierung wird das Juwel wieder in altem Glanz erstrahlen können und dies weit über die Stadt hinaus. Während der Sanierung wird die Impressionisten-Sammlung auf Europatournee gehen, wodurch die Werke nicht nur die Langmatt, sondern auch Baden als Kulturstadt international bekannt machen. Eine zukünftige Tourismusdestination braucht genau solche Leuchttürme.
Die Langmatt ist eine der Perlen, die wir in Baden haben und es gilt sie zu bewahren. Die ganze Perlenkette mit den kleinen und grossen besonderen Schätzen, wie unter anderem den Bädern, werden durch die neue Tourismusregion Baden AG vermarktet. Investieren wir in die Kultur, dann investieren wir in die Marke Baden als Kultur und Bäderstadt.
Egal aus welcher Warte ich es betrachte, die grosse Bedeutung der Langmatt für Baden und weit darüber hinaus ist für mich unumstritten und ich freue mich über ein unumstrittenes JA an der Urne am 18. Juni.
Susanne Slavicek ist Konzertveranstalterin, Einwohnerrätin der Stadt Baden und Vize-Verwaltungsratspräsidentin der TRB AG.
Gemeinsam stark
Im Dez. 22 wurde die Tourismusregion Baden (TRB AG) gegründet. Getragen wird die AG von allen wichtigen Stakeholdern in der Stadt Baden. Im Verwaltungsrat sind das Gewerbe, die Bäder, Hotels, die Tagungsorte, das Casino, die Kultur und die Stadt vertreten. Gemeinsam werden Synergien genutzt, die Zusammenarbeit verstärkt, Potentiale erkannt und die Stadt als Tourismusdestination weiterentwickelt.