Alle Jahre wieder öffnet das Aargauer Kunsthaus für Aargauer Kunstschaffen: Es ist «Auswahl».
Vom 16. November bis zum 5. Januar dürfen rund 50 Kunstschaffende ihre Arbeiten im Aargauer Kunsthaus ausstellen. Sie alle haben sich vorgängig beworben und wurden unter etwa 200 eingereichten Dossiers ausgesucht, um bei der «Auswahl 24» dabei zu sein. Diese Kollektivausstellung findet schon zum 20. Mal statt – und zum ersten Mal mit Sarah Mühlebach, der Kuratorin des Aargauer Kunsthauses, als Vorsitzende der Jury. Sie fasst zusammen, was es zu sehen gibt: «Wir freuen uns auf eine Vielzahl interdisziplinärer Arbeiten. Und auch eine 10 mal 4 Meter grosse Malerei erwartet die Besuchenden – sowie eine Arbeit, die gänzlich mit künstlicher Intelligenz erschaffen wurde. Insgesamt sind dieses Jahr auffallend viele Kollektive unter den Auserwählten.»
Gastkünstlerin ist Victoria Holdt, die bereits bei den letzten drei «Auswahl»-Veranstaltungen als Teilnehmerin zu sehen war. «Die Einladung, als Gast dabei zu sein, bedeutet für mich eine grosse Chance. Ich durfte mit dem Grafikstudio Atlas das Ausstellungsposter gestalten und so einen kleinen Ausblick auf meine Arbeit geben. Zudem darf ich den Raum wählen, in dem ich meine Skulpturen zeigen möchte – und erhalte eine kleine Gage», so die Aargauerin, die mittlerweile Basel lebt und arbeitet.
Victoria Holdt sei auch deswegen ausgesucht worden, so Sarah Mühlebach, weil sie innovative Arbeiten kreiere: «Sie nutzt das Medium Video auf eigenständige Art. Sie probiert viel aus und geht mit dem Zeitgeist.» Im Aargauer Kunsthaus stellt Holdt leuchtende Kokon-Skulpturen aus. «Auf diese Kokons projiziert sie abstrakte Videos. Sie spielt dabei mit der Wechselwirkung zwischen Schutz und Beschütztsein und Vulnerabilität. Und es entsteht eine ambivalente Stimmung aus Kitsch und Unbehagen, die anzieht, aber irgendwie auch abstösst», so Sarah Mühlebach. Victoria Holdt mischt zudem in Zusammenarbeit mit Thalles Piaget einen einlullenden Sound bei. «Die Besucher*innen sollen sich beim Betrachten der Arbeit selbst auch ein bisschen wie in einem Kokon fühlen», lacht die Künstlerin.