Oded Tzur ruft zur Jazz-Meditation.
Jamie Ellington
«Musik ist vielleicht die einzige wahre Form der kollektiven Meditation», lässt sich der 40-jährige, aus Tel Aviv stammende und in Brooklyn lebende Tenorsaxophonist und Komponist Oded Tzur zitieren. Und wahrlich, das mittlerweile fünfte Album «My Prophet» seines Quartetts ist geprägt von meditativ fliessenden Melodien, deren musikalische Grundstruktur Tzurs Ausbildung in klassischer indischer Musik durchscheinen lässt und gleichermassen mit dynamischen Entwicklungen und exzessiven improvisatorischen Ausbrüchen aufwartet.
Dabei schafft der Bandleader seinen Gefährten an Kontrabass, Piano und Schlagzeug genug Raum, ihre eigenen musikalischen Qualitäten auszuleben. So entstehen impressionistische Klangbilder, die uns zum Schweben in spirituellen Sphären einladen.