Antonio de Francesco (42) war als «Gastarbeiter» in der Schweiz beschäftigt. Walensee, 1963. Foto: Sigi Maurer © StAAG/RBA
Das Bild aus dem Ringier-Archiv
21. August 1963, Antonio de Francesco hatte keinen leichten Job: Als «Gastarbeiter» war er am Bau der Nationalstrasse am Walensee beteiligt, arbeitete hart und hatte einen Stundenlohn von 3.50 bis 3.80 Fr. Sieben Jahre nach dieser Aufnahme erscheint das Bild im «Blick». Im Zentrum des Artikels stand aber nicht de Francescos Geschichte, sondern die erste Schwarzenbach-Initiative. Der «Blick» titelte zum Bild: «Soll er für uns weiterarbeiten?» Und führte dann Argumente an, weshalb die Leser*innen die Abstimmung ablehnen sollten, mit der James Schwarzenbach erzielen wollte, dass der Anteil ausländischer Bevölkerung nicht über 10% sein dürfte. Das Porträt stand nun nicht mehr nur für den Mann aus Caserta, sondern diente als Symbolbild für die vielen Arbeitsmigrant*innen, die durch ihre harte Arbeit der Schweiz den Wohlstand brachten.
Die Rolle der Medien in der Debatte rund um die Schwarzenbach-Initiative, aber auch die Rolle von Journalist*innen in unserer Gesellschaft generell werden zurzeit im Stadtmuseum Aarau in der Wanderausstellung «Auf der Suche nach der Wahrheit. Wir und der Journalismus» vertieft. Diese Ausstellung ist noch bis am 18. Februar zu sehen.
Eine Kooperation – ein Bild: Das Stadtmuseum Aarau und das Staatsarchiv Aargau vermitteln gemeinsam audiovisuelle Alltagskultur. Wichtiger Teil dieser Zusammenarbeit ist der «Fokus Ringier Bildarchiv» mit Ausstellungen, Events und Workshops zur Pressefotografie.