... oder hoffentlich auf ein Wiedersehen
Derzeit befinden sich die drei ausgewählten Cézanne-Gemälde auf Welttournee. Das Auktionshaus Christie’s präsentiert sie an verschiedenen Orten potenziellen Käufer*innen, bevor sie in der ersten Novemberwoche in New York als Hauptattraktion der «20th Century Art Evening Auction» unter den Hammer kommen. Wir zeigen sie hier ein letztes Mal. Wobei die Hoffnung bestehen bleibt, dass vielleicht die «Quatre pommes» (7 bis 10 Mio $) oder «La mer à l’Estaque» (3 bis 5 Mio $) oder gar beide wieder in die Langmatt zurückkehren.
Die Verantwortlichen von Stiftung und Museum wollen 40 Millionen Franken auslösen, um den Betrieb der Langmatt langfristig mit der Rendite aus diesen Mitteln sicher zustellen. Dieses Ziel könnte bereits mit dem Verkauf von «Fruits et pot de gingembre» erreicht werden, dessen Schätzwert bei 35 bis 55 Millionen US-Dollar liegt. «Wir werden ad hoc und sehr schnell entscheiden, ob wir ein weiteres Bild veräussern müssen,» sagt Direktor Markus Stegmann, der vor Ort sein wird. «Ich hoffe, dass wir mit nur einem Bildverkauf durchkommen.» Ob das gelingt, ist von den Launen der Bieterschaft und der Weltwirtschaft abhängig – «ein Auge haben wir auf dem Dollarkurs».
Warum wurden denn gerade diese drei Bilder ausgewählt? Zum einen war da der Stifterwille John Browns, der bei vielen Gemälden festhielt, dass sie nicht ausgeliehen werden sollen. «Wir schlossen daraus, dass wir diese demnach auch nicht verkaufen dürfen.» Dann gibt es nur wenige Bilder, die einen Wert im zweistelligen Millionenbereich haben. Es wäre nicht in Frage gekommen, zwanzig Bilder zu verkaufen. Zudem schieden etwa 40 Gemälde aus, weil sie als Ensemble sammlungsgeschichtlich für die Langmatt relevant sind. «Wenn man alle diese Kriterien durchgeht, landet man genau bei den vorliegenden Werken», erzählt Stegmann.
Als Kunsthistoriker und Museumsdirektor ist der Bildverkauf für ihn emotional herausfordernd. «Ich wünsche mir, dass die Bilder weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben, und nicht auf einer Jacht für immer verschwinden.» Im nächsten AAKU wird Markus Stegmann an dieser Stelle von der Auktion berichten.